"Kommst du?" hör ich dich hinter der Säule. "Ich will dich mitnehmen und dann kannst du auch ein paar meiner Freunde kennenlernen."
Ich weiß gar nicht, wie es um mich geschieht. Ich brauche einen Augenblick, um wieder zu mir zu finden. Ich schau mich um. Stimmt, wir sind in deiner Stadt, ein paar Straßen von der Bar entfernt. Ich trete aus der Nische hervor und sehe dich freudestrahlend auf mich warten.
"Ist alles okay mit dir?" fragst du über beide Ohren grinsend.
"Ähm" stammel ich, "ich denke schon" lach ich nun auch, "aber sicher bin ich mir da nicht! Wo und wann sind wir?" Die Frage, ob ich träume, verkneife ich mir, nicht dass ich dann doch aus einem Traum aufwache.
"Also? Kommst du nun mit in den Club?" wiederholst du dich erwartungsvoll.
"Und ich dachte schon, du willst mich loswerden", schaue ich beschämt auf den Boden.
"Hast du einen Knall? Nach diesem Tag und so ein Kuss, dass sogar meine Beine zittern?"
Du kommst wieder auf mich zu, nimmst meine Hände und flüsterst mir ins Ohr "ich muss doch mit dir bei meinen Freundinnen angeben"
Innerhalb von Sekunden laufe ich knallrot an und würde am liebsten im Boden versinken.
Du lässt dich an meine Brust fallen. "Eigentlich bekommen sie erst jemanden nach ein paar Dates zu sehen, aber bei dir… Du bist so…"
"Ich fühle mich so geborgen und sicher bei dir, als könnte ich dir einfach alles anvertrauen, als würden wir uns schon ewig kennen." fall ich dir ins Wort.
Im Club werden wir von deinen kreischenden Freundinnen in Empfang genommen
"Neeeiiin", lacht Eine.
"Du hast ihn ernsthaft mitgenommen?" kreischt die Zweite.
"Ich wusste es", lacht die Dritte.
Na wunderbar, kann's noch peinlicher werden? denk ich mir und winke. Wie so ein Idiot steh ich nun mit dem Arm wackelnd in der Luft vor einer tuschelnden Meute von aufgeheiterten Mädels.
Du hast sichtlich Freude an dieser mir äußerst peinlichen Situation, du suchst Augenkontakt mit mir, grinst, streckst mir die Zunge raus und verschwindest in Richtung Bar. Du überlässt mich also deinen Freundinnen. Die zweitgrößte Prüfung nach dem ersten Date, wenn es nach mir geht. Und dann auch noch am selben Tag.
"Du bist dann also das erste Date von heute? Sogar mit Hemdchen, schick"
"Lass ihn doch, guck doch, wie nervös er ist."
"Aber sieht doch ganz schnuckelig aus"
Ob sie denn wissen, dass ich sie hören kann?, frage ich mich. Sollte ich mich vorstellen?
Da wird mir schon das erste Shot Glas ins Gesicht gehalten.
"Hier, mach dich mal locker."
"Ja, der sieht total verspannt aus." und mehrere Hände fangen an, mich an den Schultern und am Arm zu kneifen.
Ich komme mir vor wie bei einer Fleischbeschau. Ich nehme den Shot und kippe ihn runter. Irgh Tequila, mich schüttelt es.
"He, du musst schon anstoßen" und ich habe das nächste Glas im Gesicht.
Ich stoße mit allen an und kippe den zweiten Shot in meinen Rachen. Puh, denke ich und verziehe mein Gesicht.
"Du hast mir nicht in die Augen geschaut", wieder wird mir ein Gläschen entgegengestreckt.
Und weg mit dem dritten Shot.
Okay, denk ich mir, die wollen mich dann wohl abfüllen.
"Danke, aber wo ist denn eigentlich die Limette dazu?", versuche ich, das Spektakel etwas zu bremsen.
"Ach so einer ist das also" hör ich von rechts. Die Tequila-Meute empfängt kreischend einen etwas jüngeren, gut gestylten jungen Kerl.
Dann dreht er sich wieder zu mir und zieht sein Shirt über den Bauchnabel, schreitet auf mich zu "Holt die Limetten, das Schnuckelchen will wohl Tequila Body Shots" und klemmt sich eine Limettenscheibe, die ihm gereicht wird, zwischen die Zähne. Ich bin mir nicht sicher, ob es an der Hitze, dem Augenblick oder vielleicht sogar schon am Alkohol liegt, doch ohne Kontrolle über meine Impulse mache ich einen Schritt auf ihn zu und denke mir, dann haben sie wenigstens einen Grund zum Kreischen.
Da greift mir von hinten ein Arm um den Bauch und zieht mich wieder zurück.
"Euch kann man keine Sekunde alleine lassen" schaust du mich mit strengem Blick an, dann platzt du aber lachend raus "Wartet doch auf mich" und reichst mir eine Wasserflasche. "Hab dir ein Wasser mitgebracht"
Ich umschließe deine immer noch auf meinem Bauch liegende Hand mit meiner und halte sie
Auch wenn du nur kurz weg warst und ich mit Tequila und beinahe einem Bauchnabel beschäftigt war, freue ich mich dich zu sehen
Was hast du nur mit mir angestellt? frag ich mich und bekomme nur grinsend ein "Danke, aber" raus.
"Wieso hast du jetzt schon eine Tequila-Fahne? Ich war gerade mal zwei Minuten weg!" Überrascht schaust du mahnend in Richtung deiner Freundinnen.
"Hey wir sind unschuldig, der hat unser halbes Tablett weg gehauen, ich glaub der is nervös"
"Ja, wir konnten gar nicht so schnell schauen, wie er das alles weggekippt hat."
"Na da hast du dir ja einen angelacht"
"Und an meinen Bauchnabel wollte er auch"
Und plötzlich fangen alle an zu lachen.
Okay, denk ich mir und nehme an, das Aufnahmeritual wohl bestanden zu haben.
"Und wie kommst du jetzt nach Hause?" fragst du mich, teils besorgt, teils mahnend, so nicht Auto zu fahren.
"Alles gut, ich schlaf einfach in meinem Auto."
"In meinem Bett ist auch noch Platz!" hör ich von hinten von dem gut Aussehenden. "Da könnten wir in Ruhe noch ein Paar Limetten" Er greift mit seinem Finger über meinen Hals "und denk erstmal ans Salz das ich von dir lecken kann"
"Meinen kleinen 'quasi' Bruder hast du also auch schon kennengelernt", scheuchst du ihn wieder weg von mir und fuchtelst ihn mit deinen Händen davon.
"Hmm, okay, aber wirklich nur, wenn das für dich auch okay ist. Sonst zahl ich dir ein Taxi nach Hause", sorgst du dich viel zu charmant um mich.
Ich zieh dich zu mir, grinse und flüster dir zu "Alles gut, mach dir doch keinen Kopf um mich, lass uns einfach den tollen Abend genießen"
"Ja, aber …" Ich küsse dich, damit du die Sorgen vergisst.
Ich gehe zur Bar, hole für uns zwei Vodka-Lemon und noch ein Tablett Tequila, um auch die Gunst der Tequila-Meute zu erhalten. Ich hatte bisher noch nie so viel Spaß in einem Club. Sonst bin ich ja eher so jemand, der an der Bar fleißig mit dem Bein wippt und das selbstverständlich komplett aus dem Takt. Aber an diesem Abend bin ich mit euch mittendrin, statt nur an der Bar. Ich kann es kaum glauben, ich tanze sogar. Erst nur mit dir, dann mit allen und etwas Alkohol, später sogar mit deinem quasi Bruder, der aber offenbar von der gesamten Tequila-Meute adoptiert wurde.
Nachdem schon wieder unsere Gläser leer sind, entschuldige ich mich kurz auf die Toilette und verspreche neue Drinks auf dem Rückweg mitzubringen.
"Da komm ich doch glatt mit." höre ich ihn.
"Rummachen ist okay, aber mehr nicht" rufst du mir mit einer Augenbraue hochgezogen hinterher.
Während ich noch überlege ob das jetzt ernst gemeint war oder nur ein Spaß bekomm ich schon einen Klaps auf meinen Hintern
"Na hopp".
>>Aus Gründen kann ich mich hier leider nicht mehr an die Details erinnern, welche mir aber in der Spicy Edition sehr detailliert wieder eingefallen sind<<
Die Stunden vergehen, der Alkohol fließt, mittlerweile knutschen wir beide mehr, als dass wir tanzen und der Club wird immer leerer. Als wir schließlich die letzten beiden aus der Gruppe zu sein scheinen, beschließen wir nun auch zu gehen.
"Ich weiß gar nicht, wie ich dir für den unglaublichen Tag und die lustige Nacht danken soll. Ich bringe dich noch nach Hause und dann schmeiß ich mich ins Auto." Ich nehm dich in den Arm und du führst uns durch die Straßen, welche wie ausgestorben scheinen.